12.
April 2016

Lesung von Barbara Frischmuth: Barbara Frischmuth

Barbara Frischmuth

Barbara Frischmuth kümmert sich liebevoll um Pflanzen - nicht nur in ihrem Ausseer Garten, sondern auch in ihren Romanen - und reiht sich damit in eine Reihe von Naturliebhabern wie Hermann Hesse, Virginia Woolf oder Lewis Carroll mit "Alice im Wunderland". Frischmuth schreibt über Pilze als Repräsentanten der Anderswelt, über die Sprache der Pflanzen (die „chemisch“ heißt) und über Zinnkraut als mächtigen König in einem untergegangenen Reich. „Kommt der König zurück aus seinem Exil?“, fragt sie uns als die vermeintliche Krönung der Schöpfung und lächelt. Für Garten- und Pflanzenliebhaber ist die Lesung spannender als jeder Krimi. Das Verkleinern des Gartens und damit das Altwerden ist natürlich auch ein Thema. Als Parabel auf das Leben heißt es dann „was ich früher mit links gemacht, dazu brauche ich längst beide Hände“. Den Garten will Frischmuth nicht als Fluchtpunkt, sondern als Lehrstätte verstanden wissen. Die Lesung nahm uns liebevoll gefangen wie ein angeflogener Sämling, der sich im Garten des eigenen Lebens einnistet und den man niemals ausrupfen will.