Carolina Schutti wirkt zurückhaltend, nicht vordergründig und auf keinen Fall plakativ. Sie liest mit der Hingabe einer Musikerin und ihr Erzählstil erinnert an Musikdarbietungen, bei denen sich der Künstler der musikalischen Form oder dem Komponisten freiwillig unterordnet. Carolina Schutti verzichtet auf dramatische Passagen und große Worte, sie ist still in ihrem atmosphärischen Erzählen und schafft zeitgleich eine ungeahnte Erzähldichte. Dies wird besonders in ihrer neuen Novelle „Eulen fliegen lautlos“ deutlich, die im Februar 2015 erscheint. So leise der Titel, so stark die Kraft ihrer Sprache, für die sie den ersten vom Literaturkreis Podium ausgeschriebenen Alois-Vogel-Literaturpreis erhält. Die Novelle ist "bis ins Detail durchgestaltete, sehr reflektierte Prosa, die nachhaltig gefangen nimmt", heißt es in der Urteilsbegründung. Die Autorin mag das Unaufgeregte, alles ist bedächtig, in der Tiefe überlegt und damit für den Leser herausfordernd. „Die Geschichte mit Anna lief vorwärts und rückwärts zugleich…..“, heißt es in ihrem Roman „Wer getragen wird, braucht keine Schuhe“. Einen Erzählstil, der vorwärts und rückwärts zugleich läuft, muss man erst mal hinkriegen. Danke dafür an Carolina Schutti.