Zum Inhalt des Buches
Seit jeher sind Wasserläufe in Geschichte und Geschichten eingewoben. Doch Wasser selbst trägt Sprachen in sich und diktiert, was "poesie über wasser weiß" und welche Worte in den Wellen wohnen. Siljarosa Schletterer hört in ihrem Debüt azur ton nähe der Fluss- und Seenlandschaft Mitteleuropas zu. Die Vielsprachigkeit von Wasser ist das zentrale Motiv ihrer Lyrik, in der die Aufmerksamkeit auf das sozioökologische Gewicht der Gewässer gerichtet wird. Die Gedichte wollen im Sinne von nature writing eine "neue zunge zeugen, eine sprache finden / die wasser beschreibt", denn "jeder fluss hat eine seele", erzählt unsere Gesellschaft und wartet auf eine "verbleibende / herzantwort".
Die Bilder von Franz Wassermann entstammen dem Zyklus #dailysocialtransfer, in dem mit einer speziellen Klebebandtechnik Zeitungsfarbfragmente zu neuen Collagen werden. Sie kommunizieren mit den Texten in ihrer Vielschichtigkeit und gesellschaftlichen Relevanz.
Lebenslauf
Siljarosa Schletterer ist Juffing-Literaturstipendiatin des Jahres 2022 und freiberufliche Autorin und Kulturvermittlerin. Das Zusammenspiel von Musik und Sprache, die Verbindungen von Wissenschaft, Kunst und Politik sowie die Vermittlung von (Gegenwarts-) Lyrik liegen in ihrem Fokus; sie organisiert u.a. das Lyrikfestival W:ORTE mit und ist Mitglied verschiedener Kunstplattformen (u.a. art against racism, IG Autorinnen und Autoren und GAV). Sie erhielt verschiedene Stipendien und Auszeichnungen wie das Große Literaturstipendium des Landes Tirol 2021.