Zirbe wäre schön gewesen, aber passte irgendwie nicht ganz für so viele Zimmer. Wir wollten ein paar Zirbenzimmer, weil das Zirbenholz wirklich eine wunderbar warme und großartige Holzart ist, aber 31 Zimmer? Das war uns irgendwie „too much“ – so viele Augen in so vielen Zimmern, so viele „Asteln“? Gut, weiter. Eiche wollte der Architekt unter keinen Umständen: Nein nicht schon wieder ein Eichenzimmer, die Halle ist in Eiche gemacht und alle anderen Hoteliers machen jetzt Eiche und diesmal machen wir mal keine Eiche. Schade, denn wir mögen Eiche. Also wurde es zumindest ein Eichenboden. Dann weiter: Buche oder Esche – Hilfe, das wird ja keine Jugendherberge … Dann weiter: Nuss? Nein, Nuss ist bereits in den Suiten verarbeitet, das machen wir jetzt nicht noch einmal …
Und dann stehen wir alle zusammen auf der Terrasse und schauen in unseren Garten. Der Tischler und der Architekt sind auch dabei und wir schauen uns wirklich alle in der gleichen Sekunde an: AHORN. Der ganze Juffing-Garten voller Ahornbäume!!!! Es werden also Ahornzimmer und alle sind mit dieser Entscheidung zufrieden.

„Es wird dieser Baum in Ehren gehalten wegen seines lustigen Schattens“,
schrieb im Jahre 1588 ein Jakobus Tabernaemontanus in sein Kräuterbuch. Der Ahornbaum bedeutet Harmonie, Vereinigung von Gegensätzen, Ruhe und Gelassenheit, angebotene und empfangene Liebe, harte Arbeit, Handwerkskunst, Sorgfalt, Balance, Versprechung. Er ist außerdem ein Symbol der Zurückhaltung.

Der Ahorn zählt zu den heiteren, lustigen Baumarten.
Überall dort, wo am Körper krankhafte Hitze entstanden war, soll der Ahorn als kühlende Auflage die Hitze lindern. Er wird bei Geschwüren, geschwollenen Augen, Insektenstichen und Fieber empfohlen: „Gegen tägliches Fieber hilft ein Bad im Wasser, in dem die Zweige des Baumes mit den Blättern gekocht sind, wenn man nach dem Bad jeweils aus der Rinde ausgepressten Saft in Wein trinkt“, meinte Hildegard von Bingen.

Laut Baumlexikon steht der Baum unseres Gartens für Ruhe, Gelassenheit, innere Harmonie und Urvertrauen.
Er hilft Menschen, die zwischen Extremen hin und her pendeln, und der Suchende findet unter Ahornbäumen innere Ruhe. Der Ahorn lehrt uns, dass Angst die Wurzel allen Übels ist. So hilft uns der Ahornbaum bei jeglicher Art von Ängsten, ganz egal, ob wir gerade erschrocken sind, weil eine Türe hinter uns zuschlägt, oder eine Angst in uns tragen, deren Ursache vielleicht schon viele Jahre zurückliegt. Auch das berühmte Trojanische Pferd war aus Ahorn gezimmert. Oder denken Sie an den „Schwurbaum“ bei Trun in der Ostschweiz.
Übrigens: Wer den Ahorn liebt, sollte bei seinem nächsten Aufenthalt im Juffing den Großen und Kleinen Ahornboden „in der Eng“ am Achensee besuchen. Über 2000 bis zu 600 Jahre alte Ahorne geben diesen von den hochaufragenden Felswänden des Karwendelgebirges umgrenzten Talböden den Namen.
Süß und hilfreich - wie entsteht süßer Ahornsirup?

Das Blatt des bis zu 40 Meter hoch wachsenden Ahornbaums ziert die kanadische Flagge. Kanada ist der Hauptproduzent für den süßen Ahornsirup, der im Frühjahr gesammelt wird. Dann nämlich verwandelt sich die in den Baumwurzeln gespeicherte Stärke in Zucker und wandert den gesamten Stamm hinauf. Der perfekte Moment also, um Löcher in den Stamm zu bohren, aus denen der süße Pflanzensaft mit Hilfe von hineingesteckten Ausgießern direkt in Eimer und Behälter tropfen kann. Eine Indianerin soll zufällig einen Eimer unter einem Ahornbaum vergessen und am nächsten Tag darin eine süße Flüssigkeit entdeckt haben. Das soll die kanadischen Ureinwohner auf die Idee gebracht haben, den süßen Saft zu sammeln und ihn über dem Lagerfeuer zu dickem Sirup zu kochen.
In sogenannten Zuckerhäusern dampft man den gesammelten Pflanzensaft dann zu Ahornsirup ein und füllt ihn ab. Je nach Erntezeitpunkt und Dauer des Eindickens entsteht ein Ahornsirup unterschiedlicher Kategorie. Die Kanadier teilen den süßen Sirup in die Güteklassen AA, A, B und C ein. Als beste Qualität gilt Ahornsirup der Klasse AA, der besonders hell aussieht und sehr mild schmeckt.
Viele Fans von Ahornsirup verteidigen ihre Lust darauf mit dem Argument, dass es sich bei Ahornsirup um ein natürliches Süßungsmittel handelt. Das ist auch völlig korrekt, aber leider steckt darin trotzdem eine ganze Menge Zucker: Ahornsirup enthält rund 60 % davon, vor allem Saccharose sowie außerdem Fruktose und Glukose. Er ist also weder für die Zähne noch für die Figur wirklich viel günstiger als ganz normaler Haushaltszucker. Auch Diabetiker sollten Ahornsirup entsprechend in Maßen genießen, denn schon 20 g (etwa 1 EL) schlagen mit rund 5,5 Broteinheiten zu Buche.